Kinder und Jugendliche sind noch aufgeschlossen für Neues, weitgehend vorurteilsfrei und offen für die Begegnung mit dem Unbekannten. Gute Voraussetzungen also für eine Reise in die französische Partnerstadt, dachte sich Christa Kayser, die Vorsitzende der Partnerschaftsgesellschaft Weilerswist e.V. (PG). Besonders dankbar war sie, dass auch das Deutsch-französische Jugendwerk spontan bereit war, die Kinder und deren Betreuer finanziell zu unterstützen. 13 Kinder in Begleitung von 32 Erwachsenen machten sich daher auf den langen Weg per Reisebus in den Mittelmeerort Carqueiranne, wo sie von den Gastfamilien herzlich aufgenommen wurden.
Ein vielfältiges Programm war von den französischen Freunden vorbereitet worden – ein nicht ganz leichter „Spagat“, galt es doch, Teilnehmer im Alter von 4 bis 81 Jahren gleichermaßen für die Besonderheiten dieser Ferienregion am Rande der Côte d’Azur zu begeistern. Rasch wurde jedoch klar, dass wirklich für jeden etwas dabei war.
Es ging hinab in die finstere Welt einer Kupfermine, um gleich danach in der strahlenden Sonne durch die Küstenlandschaft zu wandern und die wundervollen Ausblicke aufs Mittelmeer zu genießen. Eine antike Ölmühle präsentierte die Herstellung typischer Produkte der Region und bot Gelegenheit, diese zu kosten und zu erwerben. Ein besonderes Highlight war die Tagestour auf die Insel Porquerolles, deren weitgehend unberührte Natur und deren herrliche Strände auch bei den Franzosen sehr beliebt sind. Dort konnte bei einem Picknick am Strand auch ein kurzes Bad im Meer genommen werden.
Ein Besuch in Toulon und im dortigen Marinemuseum gab Einblick in die wirtschaftliche und strategische Bedeutung dieser quirligen Hafenstadt, das bunte Treiben auf dem großen Wochenmarkt zeigte den Kindern aber auch die Vielfalt der dort anzutreffenden Nationalitäten, Sprachen und Produktangebote.
Natürlich durfte auch ein Besuch in der Schule nicht fehlen, wo die Kinder am Unterricht teilnehmen und eindrückliche Vergleiche mit ihrer eigenen Schulerfahrung ziehen konnten. Bei einem deutsch-französischen Abend gab es reichlich Gelegenheit für Kinder und Erwachsene, sich mit ihren französischen Gastgebern auszutauschen, gemeinsam zu speisen, zu singen und zu spielen.
Ein wenig Wehmut lag in der Luft, als es nach einer Woche mit viel Sonne und zahlreichen neuen Erfahrungen und Erlebnissen schließlich wieder hieß: au revoir. Aber die Vorfreude auf das Wiedersehen im nächsten Jahr in Weilerswist ließ die Abschiedstränen rasch versiegen.